Betreuungsplätze dringend gesucht
NWZ vom 22. April 2023
Betreuungsplätze dringend gesucht
Betreuung Plätze in den Kitas sind rar und werden immer rarer – überall. In den Stadtbezirken Faurndau, Holzheim-Ursenwang-Manzen und Bartenbach sogar ganz extrem. Von Margit Haas
Wer hat wo künftig Bedarf für eine Kinderbetreuung? Das hatte die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten alle Eltern von 3327 in Frage kommenden Kinder gefragt. Allerdings hatten sich nur etwa ein Drittel der Eltern an der Umfrage beteiligt. Sie ist die Basis einer detaillierten Bedarfsplanung, die Carina Wagner, bei der Stadt zuständig für das Vormerksystem, ausgearbeitet und im Ausschuss für Soziales und Schulen vorgestellt hat.
„Trotz aller Probleme – ich freue mich über jedes neugeborene Kind. Hilde Huber Göppinger SPD-Stadträtin
Das Plätze flachendeckend fehlen und sich diese Tendenz fortsetzen wird, war schon vorher bekannt. Neu ist indes, dass der Mangel in Bartenbach besonders eklatant ist. Dort fehlen in den kommenden vier Jahren bis zu 40 Plätze in der Betreuung der über drei Jahre alten Kinder und bis zu neun Plätze bei denn unter Dreijährigen. Und die Zahl der Kinder wird weiter steigen. Auch in Faurndau und Manzen fehlen Plätze im zweistelligen Bereich. Dort ist der Bau weiterer Kapazitäten bereits auf den Weg gebracht. „Die Prognose zeigt, dass auch unter Hinzureichung der bereits beschlossenen Maßnahmen insbedondere im U3-Bereich die Plätze in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht ausreichen werden, weshalb weitere Maßnahmen zu prüfen sind“, so Wagner. Es gibt also tatsächlich kaum einen Bereich im Stadtgebiet, in dem in den kommenden vier Jahren allen Kindern ein Betreuungsangebot gemacht werden kann.
Lydia Meinel-Strommer (Grüne) regte an, noch mehr Kooperationen mit dem Tagesmütterverein anzustreben. „Das ist auch deutlich günstiger für die Stadt.“ „Tagesmütter sind tatsächlich ein flexibles Instrument“, stellte Sozialbürgermeisterin Almut Cobet fest. Sie betonte aber auch, dass es für sie einen Unterschied mache, ob ein Kind von qualifizierten Fachkräften in einer Einrichtung oder von einer Tagesmutter betreut werde. Fachbereichsleiter Ulrich Drechsel informierte, dass in Hohenstaufen im September eine weitere TigeR-Gruppe, also eine Tagesstätte in geeigneten Räumen, eingerichtet werde solle und dass Hoffnung bestehe, die in Faurndau „wiederbeleben“ zu können. Auf die Frage von Dr. Hans-Peter Schmidt (FWG) teilte die Bürgermeisterin mit, dasss die Tahlen die Kinder der Geflüchteten berücksichtigten, dass Kinder aus dem Bodenfeld, wo bei den U3-Jährigen nach aktuellem Stand bis zu 14 Plätzen fehlen werden, „Potenzial in der Oberen Gartenstraße“ bestehe.
Für Holzheim regte Dr. Schmidt an, zu prüfen, ob im Bereich der Schlater Straße ein Gebäude abgerissen und durch einen Kita-Neubau ersetzt werden könnte.
„Wir denken in Holzheim über weitere Maßnahmen nach“, so Cobet. Dort baue die Flüwo – eventuell auch eine Kita.
Einrichtungen für die Kinderbetreuung
Im Bereich der Stadt Göppingen gibt es nicht nur 29. Sondern 51 Einrichtungen der Kindertagesbetreuung. Fachbereichsleiter Ulrich Drechsel betonte bei der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Schulen am Donnerstagabend zudem, dass die kirchlichen Einrichtungen der Kindertagesbetreuung zum weitaus größten Teil durch Zuschüsse aus allgemeinen Steuergeldern finanziert werden, die Kirchen, abzüglich der Elternbeiträge, nur vier Prozent der Kosten tragen.